Allgemein
Fechten war eine der olympischen Gründungssportarten und gehörte seitdem zu jeder Olympiade. Insgesamt gibt es im modernen Sportfechten zwölf verschiedene Wettbewerbe in drei Waffen, diese werden jeweils im Einzel und im Team nach Geschlechtern getrennt ausgetragen. Bei den Waffen handelt es sich um Florett, Säbel und Degen, für jede existieren eigene Regeln. Grundsätzlich gilt, jedes Gefecht dauert maximal drei Minuten, geht auf fünf Treffer und wird von einem Kampfleiter, dem sogenannten Obmann geleitet. In der Direktausscheidung wird in maximal neun Minuten (alle drei Minuten eine Minute Pause) auf 15 Treffer gefochten, der Verlierer scheidet aus. Der Trefferstand ist auf dem Meldegerät angegeben, außerdem erhält der Fechter einen Punkt, auf dessen Seite der Obmann nach einer kurzen Gefechtsanalyse die Hand hebt. Gefochten wir auf einer 14×2 Meter großen Metallbahn, auch Planche genannt.
Florett
Bei dem Florett handelt es sich um die in Norddeutschland verbreitetste Waffe, mit ihr erfolgt zumeist die Anfänger Ausbildung. Es handelt sich um eine Stoßwaffe, um die Spitze auszulösen müssen 500 Gramm Druck aufgebracht werden. Das Florett ist an seiner kleinen Glocke (Handschutz) zu erkennen. Trefffläche ist ausschließlich der Torso (erkennbar an einer silbernen Weste), wird dieser getroffen zeigt der Melder eine farbige Lampe, alles andere löst eine weiße Lampe aus. Wenn beide Fechter treffen muss der Kampfrichter entscheiden wer zum Zeitpunkt das Angriffsrecht hatte, dies erhält der Fechter der zuerst den Angriff beginnt, wird dieser Angriff pariert (abgewehrt) erhält der Verteidiger das Angriffsrecht.
Degen
Auch der Degen ist eine Stoßwaffe, er wird ohne Angriffsrecht gefochten und benötigt min. 750 Gramm für einen Treffer. Da der ganze Körper Trefffläche ist, gibt es nur gültige (bunte) Lampen. Treffen beide Fechter innerhalb einer 1/100 Sekunde gibt es einen Doppeltreffer. Der Degen ist anhand seiner großen Glocke erkennbar.
Säbel
Bei dem Säbel handelt es sich um eine Hieb und Stoßwaffe, das bedeutet, dass jede Berührung der leitenden Metalljacke die die Fechter tragen einen Treffer auslöst. Alles oberhalb der Gürtellinie ist Trefffläche. Auch hier entscheidet der Obmann nach den selben Kriterien wie im Florett wer einen Treffer erhält. Besonderes Merkmal des Säbelfechtens ist die enorme Geschwindigkeit der Sportler, auf den ersten fünf Metern überholt ein Säbelfechter einen startenden Rennwagen.
Strafen
Wenn sich ein Fechter regelwidrig verhält wird er durch den Obmann mit eine Karte bestraft:
- Gelb: Verwarnung
- Rot: Straftreffer
- Schwarz: Disqualifikation und drei Monate Sperre
Auch ohne Strafen ist der Fechtsport eine der harmonischsten Sportarten überhaupt, die meisten Athleten sehen sich als Teil einer großen Gemeinschaft, so bilden sich häufig enge Freundschaften unter den Fechtern, sogar auf internationaler Ebene. Dies macht für viele den Charm des Sports aus und ist ein zusätzlicher Anreiz regelmäßig Turniere zu besuchen.